JoyTemp - Temperaturmessungen am Gameport
(Projekt von 2002) Die einfachste Möglichkeit, sein System um ein paar Temperatursensoren zu erweitern, ist, den analogen Joystick-Anschluss
dafür zu benutzen. Analoge Joysticks enthalten für jede Achse ein Schiebepotentiometer. Diese Tatsache machen wir uns zunutze, indem wir
anstatt eines Joysticks vier Temperatursensoren an den Port klemmen. Das Auslesen, Umrechnen, die Kalibrierung und die Datenweitergabe an
WebTemp übernimmt eine (Windows-)Software, die hier kostenlos zum Download bereit steht (siehe unten).
Hardware
Pinbelegung des Joystick-Ports
Pin Belegung JoyTemp
1 +5 Volt
2 Joystick 1: Knopf 1
3 Joystick 1: x-Achse Sensor 1
4 Masse
5 Masse
6 Joystick 1: y-Achse Sensor 2
7 Joystick 1: Knopf 2
8 +5 Volt
9 +5 Volt
10 Joystick 2: Knopf 1
11 Joystick 2: x-Achse Sensor 3
12 Masse (MIDI)
13 Joystick 2: y-Achse Sensor 4
14 Joystick 2: Knopf 2
15 +5 Volt (MIDI)
Der Anschluss der Sensoren erfolgt jeweils zwischen einem Sensor-Pin und +5 Volt. Experimente haben gezeigt, dass für die Messung höherer
Temperaturen ein
200 kOhm - NTC zu empfehlen ist, während man für den Raumtemperatur-Bereich am besten
100 kOhm - NTCs nimmt.
Falls man weniger als 4 Sensoren anschließen will, bitte beachten, dass die Achsen immer paarweise beschaltet werden müssen. Daher gehen entweder
genau 4 oder genau 2 Sensoren.
Software
Zu allererst muss der "Joystick" in Windows eingerichtet werden. Bei Windows XP geht dies beispielsweise unter
"Systemsteuerung / Gamecontroller / Hinzufügen". Man wählt "Zwei 2-Achsen, 2-Tasten-Joysticks an einem Gameport".
Zeigt das Fenster nach dem Hinzufügen den Status "OK", hat man alles richtig gemacht und kann die Sensoren
kalibrieren. Wichtig: Unter keinen Umständen die Joystick-Kalibrierung von Windows verwenden!
Statt dessen lädt man diese Freeware von dieser Seite herunter (siehe unten) und startet sie.
Kalibrierung
Das Programm ermöglicht durch Dreipunktkalibrierung möglichst viel Genauigkeit herauszuholen (aber bitte keine Überraschungen erwarten). Leider
gestaltet es sich dadurch ein klein wenig aufwändig. Um die Sensoren auf eine bekannte und definierte Temperatur zu bringen, kann man sie zum
Beispiel wasserdicht verpacken und dann eintauchen. Man benötigt dann außerdem noch ein möglichst genaues Thermometer, mit dem man die tatsächliche
Wassertemperatur bestimmen kann. Für die Dreipunktkalibrierung werden Messungen bei drei verschiedenen Temperaturen durchgeführt. Es empfiehlt
sich, in dem Temperaturbereich zu kalibrieren, in dem man später auch messen will. Also zum Beispiel bei (etwa!!!) 20, 35 und 50 Grad (im Nachfolgenden
entspricht das "low", "medium" und "high"). Die Temperaturen sollten jeweils mindestens 10 Grad auseinander liegen. Ein Trick ist, für den niedrigsten
Wert die Raumtemperatur zu nehmen. Das spart zumindest etwas an Aufwand.
Im Dialog "Calibration" werden dann einmalig diejenigen Sensoren angewählt, welche man eichen will. Dann bringt man sie auf die definierte
Temperatur, trägt diese neben "high", "medium" oder "low" ein (je nach Fall) und klickt (wenn kein Trend mehr sichtbar ist) auf den
entsprechenden Button. Man wiederholt den Vorgang für alle drei Fälle und klickt anschließend "Finish calibration".
Integration in WebTemp
Im Hauptfenster können auf der rechten Seite die gewünschten Positionen der Sensoren in WebTemp eingestellt werden. Die Daten werden automatisch
von WebTemp übernommen, wenn dieses gestartet ist.
Download